Wie immer wurde auch heuer (also eigentlich letztes Jahr) Weihnachten auf der Ranch gefeiert. Diesmal aber mit leichten personellen Veränderungen. Oma wollte nicht raufkommen, weil zu kalt und zu stressig und so. Und Bruderherz Andi feierte bei seiner Freundin Verena in der Steiermark. Dafür war natürlich Desti mit dabei.
Paps, Desti und ich sind am 21. am Abend endlich oben angekommen. Paps hat uns vom Bahnhof abgeholt und wie ich Destis Autogurt gelöst habe und sie aus dem Auto rausgehupft ist, war sie nicht mehr zu halten. Obwohl sie seit September nicht mehr auf der Ranch gewesen war (und damals ja auch erst zum 2.Mal), führte sie sich auf, als wäre sie endlich in ihr Paradies, in ihr eignetliches zuhause zurückgekehrt. Während Paps und ich uns mit dem Gepäck abgeschleppt haben, ist die Kleine wie eine große Irre herumgefetzt. Schneebeißen, Schneewälzen, Schneeball fangen, uns nachjagen....
Endlich angekommen ging es dann wie immer gleich ans Heizen. In einige Pullis eingewutzelt wurde die Bude von Temperaturen um den Gefrierpunkt auf wohlige Wohntemperaturen aufgeheizt.
Zu tun gab es natürlich auch neben dem Heizen genug. Schneeschaufeln im Hof, Holz holen, Spanderl machen, lesen, Hund beschäftigen (bei Laune halten musste ich sie nicht, da sie sowieso im 7.Himmel schwebte. Genau wie ich;) ).

Ich genoss natürlich wie jeden Winter meine Winterresidenz im großenSchlafzimmer. Zehen wurden zum Ofen rausgehalten und der Rest desKörpers wurde durch warme Decken und vor allem meinem kleinenKampfschmuser warm gehalten. Desti genoss natürlich nicht nur diemorgend- und abendlichen Kuscheleinheiten mit mir, sondern auch, dasssie eigentlich neben ihrem Platzerl ein eigenes Bett zur Verfügunghatte. Das von meinem Bruder, was ihm in den Osterferien dann aber leider etwas zum Verhängnis wurde. Aber dazu später.
Heilig Abendlief ruhig und gemütlich ab. Desti freute sich riiiiiiesig, zumLeidwesen aller anderen, über ihren Quietscheball. Mit ihrem Riesenknochen war sie, nach anfänglicher Begeisterung aber etwasüberfordert. Nachdem ich in aber dann mit dem Fuchsschwanz!! halbierthabe und ich ihn ihr in Graz wieder gegeben hab, war sie ganzbegeistert davon.
Von meiner Mam hab ich mir heuer ein ganz spezielles Weihnachtsgeschenk gewünscht: wir haben uns vorgenommen gemeinsam eine Patchworkdecke zu machen. Da ich, glaube ich, erst einmal in meinem Leben mit einer Nähmaschine genäht hab, war das eine ganz schöne Herausforderung. Für uns beide.
Nachdem wir mal ausführlichst darüber diskutieren mussten, durch einen kleinen "Denkfehler" meiner Mam, wie viele Fleckerl wir überhaupt brauchen, konnte ich mit dem Ausschneiden aus alten Stoffresten beginnen. 130 Stück an der Zahl.
Das Ganze wurde immer wieder untermalt von kleinen Ausflippern von Desti, weil Lineal und Licht ergaben ganz ganz böse Lichtspiegelungen, die natürlich ausführlichst mit lautem Gekläffe beschimpft werden mussten.
Dann konnte endlich Omas Nähmaschine ausgepackt werden, und ich durfte meine ersten Versuche gerade zu nähen starten. Es wurden einige Versuche daraus, aber zumindest hab ich dabei nicht so viel herumgeflucht wie meine liebe Mamschi, die Omas Nähmaschine nicht gerade als ihre beste Freundin bezeichnen würde. Und dass die Desti ihr mal fast ein paar Stiche im Finger verpasst hätte, da sie unter dem Tisch gelegen ist und gefunden hat, dass das "Gaspedal" der Nähmaschine doch ein super Ablegeplatz für ihr Kopfi wäre, war auch nicht gerade förderlich für ihre gute Beziehung (zur Nähmaschine).
Die Fleckerl wurden zuerst noch am Boden aufgelegt um sie in die richtige Reihenfolge zu bringen.
so soll es also irgendwann mal aussehen.
Es wurde genäht und genäht und außerdem genäht. Dazwischen eingeheizt, spazieren gegangen und genäht.
Nach einigen Tagen, waren endlich alle Fleckerl zusammengenäht - ohne gröberen Verletzungen. Und wie sich herausgestellt hat, bin ich in Sachen Handarbeit gar nicht sooooo patschert wie vermutet. Zumindest gab es keine gröberen Verletzungen und die Nähmaschine blieb auch heile. Die blödeste Arbeit hatte allerdings meine Mam, da sie immer die Fleckerlen bzw. später die Fleckerlreihen zusammenstecken musste. Die einfache, lustige Arbeit, diese dann zusammenzunähen, blieb mir überlassen.
Nach 3 oder 4 Tagen war dann die Decke auch als solche erkennbar. Zumindest waren alle 130 Stoffstücke zusammengenäht.
Desti genoss, ebenso wie ich, den Garten und die langen Spaziergänge durch die Pampas.
Es ist immer wieder faszinierend, wie schnell sich der Hund auf der Ranch anpasst, und es einfach von der ersten Minute an den Anschein hat, als ob sie zu Hause angekommen ist. Sie bewegt sich völlig frei, weiß, wo sie hin darf und wo nicht. Sie kennt die Spielregeln, als wäre sie gestern das letzte mal oben gewesen. Es freut mich immer wieder wahnsinnig, wie wohl sich Desti auf der Ranch fühlt. Wie sagt man nicht so schön: "Wias Herrli so's Gscherli". Eine Aussage die bei uns sehr sehr häufig zutrifft.
Natürlich wurde jeder Spaziergang zum Steine Herumschleppen genutzt
Den Rest unserer Decke mussten wir dann in Neumarkt fertig stellen. Es fehlte auch nicht mehr viel. Das Innenfutter musste gesteppt werden und Vlies auf der Rückseite angebracht werden. Die mühsamste Arbeit war auch hier wieder das fixieren mit den Nadeln. Nach 2 weiteren Abenden konnte ich mich aber endlich in meine neue, extrem kuschelige Patchworkdecke reinkuscheln!
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