Wie schon unter der Rubrik Juli erwähnt hatte Omas Gartenzaun dringensten Restaurationsbedarf. Mam und ich strichen anfang August also vorerstmal die Vorderseite des Zaunes. Erst dabei wurde der eigentliche Schaden offensichtlich. Einige Pfosten gehörten dringenst ausgewechselt, ebenso wie einige Querbalken.
Einige Pfosten haben wir auf dem Dachboden ausgegraben, einige wurden per Kreissäge passend zugeschnitten. Die Reinstallation der Tür erwies sich als schwieriger als gedacht, da das Türl, also eigentlich der ganze Zaun, extrem blöd gebaut ist (und damit mein ich nicht genial kompliziert, sondern einfach...naja...dööflich). Wir brauchten für zuschneiden, abmontieren und wieder anmontieren eigentlich fast einen ganzen Tag. Da wäre es vielleicht sogar zeitschonender gewesen einen neuen Zaun zu bauen.
Aber so konnten wir wenigstens das Kapitel Zaun für diesen Sommer abhaken.
Am nächsten Tag habe ich noch die Innenseite des Zauns gestrichen, und während Paps noch die Kapuzinerstiege gekärchert hat ("Paps, wieso heißt die Kapuzinerstiege Kapuzinerstiege?"- "Weil sie ausschaut, als hät sie ein besoffener Kapuziner gebaut"...ich gehe und denk mir meinen Teil, da die Stiege doch er gebaut hat...), habe ich angefangen Holz vom Dachboden in den Hof zu karren (im Winter werden wir dankbar dafür sein). Später hat Paps das Holz im Hof entgegengenommen um es zu schlichten. Desti erwies sich bei dieser Arbeit ausnahmsweise mal nicht als störend, sondern sogar als hilfreich. Wenn mir ein Holzstück auf dem Weg zum Hof aus der Scheibtruhe gefallen ist, habe ich sie auf das extrem tolle Holzi aufmerksam gemacht, dass da plötzlich im Gras liegt. Und auf "brings dem Papa" hat sie es stolz wedelnd meinem Dad vor (oder manchmal auf) die Füße gelegt. Manchmal. Meistens ist sie dann mit den größten Stücken stolz bei uns gelegen.
Alles MEEEEEEEINS!
Wir wollten auch Teile vom Holz vom Dachboden in den Hof bringen, weil wir zumindest etwas den großen Dachboden entrümpeln wollten (wie teilweise schon im Bericht Juli angekündigt). Dort kamen so einige Schätze ans Tageslicht. Das größte Problem das wir aber hatten, war, wie könnte es anders sein: Desti.
Das Ausräumen vom Dachboden hat sie noch minder interessiert. Aber dann kam der große Moment: das Auto fuhr zum Einladen vor. Und kaum hat Paps den Kofferaum geöffnet, saß der Hund schon drinnen (sie sitzt sonst NIE im Kofferaum). Paps staubt sie raus, geht richtung Dachboden, Desti läuft ums Auto und kaum war Paps 2Meter vom Auto entfehrnt, saß der canus sturkopfus schon wieder im Kofferraum...tja...das Spielchen hätte dann zur Endlosschleife ausarten können und daher haben wir beschlossen Desti einstweilen auf der Rückbank zu parken. Nachdem wir aber dann den Kofferraum voll hatten musste der Müll ins Auto rein und daher der Hund raus. Es blieb uns also nichts anderes übrig, als Desti an einen Baum zu binden. Das arme Wauzi war wirklich und ehrlich verzweifelt. Aber sie hat es überlebt, im Gegensatz zu gaaaanz viel Mist vom Dachboden.
Weil ich das Dachboden- misten relativ lustig gefunden habe, aber vorallem, weil es mich schon furchterbar angezipft hat, dass man NICHTS mehr gefunden hat, habe ich beschlossen, dass ich die Werkstatt ausmisten und aufräumen werde. Da das bis jetzt immer (semierfolgreich) Paps gemacht hat, war dieser sehr skeptisch, dass ich das "kann".
Mein Spitzname ist nicht umsonst Chaosbabsi (von wem ich das wohl hab...), aber wenn ich mal richtig aufräum, dann muss wirklich alles perfekt sein.
Als ich mich also am Tag von Paps abreise ans werk machte, kam ich mir erst mal vor wie ein "Tatort- Fotograph":
Als erste wurde mal der Boden frei geräumt. Der Müllsack stand bereit, die Terasse wurde belagert und der Staubsauger gezückt. Ziel war es den Betonboden mit einer Impregnierung einzulassen.
Das Zeug hat grauenhaft gestunken und Destis Halstuch musste als Atemschutz herhalten, damit ich nicht vollkommen benebelt wurde
Als nächster ging es dem großen Regal an die Gurgel. Alles was irgendwie herumlag wurde mal grob sortiert. Werkzeug zu Werkzeug, Gartenzeug zu Gartenzeug, Destizeug zu Destizeug usw.
Zwischendurch wurden natürlich immer ausgiebigste Spaziergänge unternommen. Meistens barfüßig. Herrlich! 2Stunden keinem Menschen begegnen, die Schuhe gleich zuhause gelassen und einfach über Feld, Wald und Wiesen spazieren.
Manchmal wurde aber auch die Nacht aufregend. So in der Nacht vom 14. auf den 15:
Ich liege gemütlich im Bett, bin in Umberto Eccos "Im Namen der Rose" vertieft als bssssssssssssssssssssssssss......ja...eine Gelse meine Geduld schwerstens strapaziert hat. Nach kurzen Grummeln und Fluchen wurde es mir dann doch zu blöde und so schnappte ich mir die nächste Zeitschrift, spring in den Türramen und stieß mit einer Fledermaus zusammen (in meinem Zimmer um das noch mal zu verdeutlichen). Nach einer (oder eigentlich einigen) Schrecksekunden habe ich sofort die Desti in die Werkstatt runter geschickt und das Licht ausgemacht und alle Fenster und Türen geöffnet. Die Fledermaus, die mindestens genauso erschrocken war wie ich und mich mit ihren ruckartigen Wendungen echt gestresst hat, flog dann statt durchs Fenster wieder raus, in die Werkstatt runter.
In voller Sorge um das arme Tierchen, das vielleicht auch noch der Hund jagt auf sie machen könnte, bin ich hinterher. In der Werkstatt war die Fledermaus dem Hund allerdings ziemlich egal, denn Desti hat eine Maus (ohne Fleder) in ihrem Futtersack entdeckt und war wesentlich interessierter daran diese zu jagen.
Schlussendlich bin ich etwas verwirrt in der Werkstatt gestanden, hab meinen ebenso verwirrten Hund zugesehen, wie sie nur blöde schauen konnte, als die Maus durch ihre Füße durch ist und, gleichzeitig mit der Fledermaus, durch die Werkstatttier fliehen konnte.

Trotz verkürtztem Schönheitsschlaf ging die Arbeit in der Werkstatt am nächsten Tag frisch fröhlich weiter. Alles herumkugelnde Kleinzeug wurde in eine Kiste geschmissen, alle Vorrichtungen für Dübel, Schrauben, Nägel und Co (und es war verdammt viel Co dabei) abmontiert und grob vorsortiert.
Dann ging es wirklich ans Eingemachte und langsam began ich an der sinnhaftigkeit meines Projektes zu zweifeln. Nachdem alle Dübeln, Schrauben, Muttern und Co beieinander waren, ging es ans feine sortieren. Alles wurde nach Größe, Dicke, Länge und sonstigen Kriterien sortiert.
Als absolutes Highlight empfand ich das sortieren der Schrauben. Ich wusste bis zu diesem Moment nicht, wieviel verschieden Schrauben es gibt. Ich habe einen ganze Tag gebraucht um Schlussendlich vor 74 Schraubenhäufchen zu sitzen.
Um das Ganze zumindest etwas übersichtlicher zu gestalten sortierte ich sie in 47 Boxen und Gläser ein. Inklusive 2 Schraubenglücksboxen.
Das Bier nach getaner Arbeit hab ich mir definitiv verdient gehabt!
Damit nun auch wirklich alles seine Ordnung hat, habe ich für diverse Bohraufsätze, Bohrer, Imbusse usw. Vorrichtungen gebaut. Paps fand das anfänglich ziemlich übertrieben, aber als er dann wieder da war hat er doch eingesehen, dass es ganz praktisch ist.
Ich habe für alles drum und dran eine ganze Woche gebraucht, in der ich nichts anderes getan habe, ausser jeweils eine Stunde Lernen am Tag und ca. 2Stunden spazieren. Aber das Ergebnis ließ sich echt sehen und als die Eltern wieder eintrudelten war vorallem Paps sehr angetan.
Die letzten Tage im August waren eher unspektakulär. Wir haben (mal wieder) ziemlich verzweifelt versucht uns gegen den Marder zu wehren, der bevorzugt über der Schrankkammer sein Klo hat. Wir hatten die letzten Male immer alle Löcher und möglichen Eingänge von Innen zu stopfen. Bis jetzt ohne Erfolg. Diesmal versuchten wir es vom großen Dachboden aus. Alles was nur irgend ein Schlupfwinkel sein könnte wurde Bombenfest vernagelt.
Bei dieser Arbeit und auch bei einigen anderen wurde uns bewusst, wie praktisch so eine aufgeräumte Werkstatt sein kann, wo man alles findet und alles seinen Platz hat. Ohne diese Ordnung hätten wir einige Aufgaben nicht mal machen können. Oder besser gesagt die Arbeit wäre so abgelaufen: verzweifelte Suche in der Werkstatt nach dem richtigen Werkzeug. Nach erfolgloser Suche Fahrt zu unserem Spielzeugladen (Baumax), dort Werkzeug neu kaufen. Einmal benutzen, dann in der Werkstatt lagern wo es innerhalb von Tagen (wenn überhaupt) untergeht. Das nächste mal wieder verzweifelte Suche nach eben diesem Werkzeug und der Kreislauf beginnt von vorne.

Neben diversen Arbeiten kam in den letzten Tagen aber auch die "Freizeit" nicht zu kurz. Viel Stocki- schmeißen mit dem Hundsi, viel Schnitzen und die letzten Sonnentage genießen.
Im September konnten wir dann noch einige kurze Tage auf der Ranch verbringen. Arbeitsmäßig hat sich nicht mehr allzuviel getan. Leider habend die Marder im wahrsten Sinne des Wortes auf unsere Versuche, sie von der Schrankkammer abzuhalten, "geschissen".
Zu Weihnachten wird sich dann wohl herausstellen, ob unsere Maßnahmen vom September mehr  Früchte tragen.
Die letzten Sonnenstrahlen des Sommers (wer weiß schon im Vorraus, dass es im November wärmer ist als Mitte September) genossen wir mit ausgiebigen Spaziergängen.
Das Haus wurde winterdicht gemacht und so blieb uns nichts anderes übrig, als uns auf Weihnachten zu freuen.
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